Momente

Als ich vor einem Jahr ein neues Tagebuch angefangen habe, habe ich als erstes Wort Sonnenuntergang aufgeschrieben. Dieser Moment an dem alle zusammen still da sitzen und die Schönheit des Himmels genießen ist besonders. So besonders, dass dieses Ende des Tages der Beginn meines Tagebuchs werden sollte. Wir sind den halben Weg zur Spitze des Tafelberges gewandert um von hier aus den Sonnenuntergang anzusehen. Es ist immer noch sehr heiß und die Sonne brennt auf uns herab. Doch schnell wird sie schwächer und auch dunkler. In den Wogen des Meeres spiegeln sich die Sonnenstrahlen wie Sterne und um uns sind grüne Berge und karge Felsen. Ich muss an Norwegen denken und an Mama. Mit zwei Fremden aus dem Hostel bin ich heute hier und einigen anderen Schaulustigen, aber trotzdem ist es nicht das gleiche. Der Ball verschwindet immer weiter im Meer und es wird kühler, aber der Stein auf dem wir sitzen wärmt uns noch Minuten nachdem die Sonne vollkommen verschwunden ist. Auf dem Weg nach unten sind wir noch schönheitstrunken (was ein tolles Wort für ein wunderbares Gefühl) wie der Nachhauseweg unter Laternenlicht von einem guten Abend unter Freunden. Der Himmel leuchten in Laternenlichtorange. Ich denke an meine Freunde und den Weg von ihnen nach Hause, ich fahre ihn im Kopf ab, einer nach dem anderen. Dann klappe ich das Tagebuch zu.