Momente
Als ich aus dem Bett klettere sehe ich, das meine Nachbarin Wanderschuhe hat. Beim duschen überlege ich: Welcher Weg ist der schönste und sicherste auf den Lions Head (669hm)? Der Weg den man nicht alleine geht! Als ich sie das frage schlägt sie nämlich vor mich zu begleiten. Jackpot. Tatsächlich ist sie Teil des Vereins der sich für die Instandhaltung dieses Wanderwegs einsetzt. Sie erklärt mir viel, zeigt mir eingesiegelte Blumen, silberne Bäume, haarige Raupen und grüngelbe Vögel. Der Weg dauert ca. 4h, es gibt keine Abkürzung und vor dem Gipfel aufhören ist keine Option. Das heißt wir müssen uns verstehen, aber von Anfang an ist das kein Problem. Mit jedem Stein überwinden wir weitere Mauern die man so baut wenn man alleine ist unter Fremden. Der Ausblick vom Gipfel ist unfassbar, man sieht das unendliche Meer und auf der anderen Seite die unendliche Stadt. Aber auch der Einblick in zwei Seelen die sich ein Dorm teilen und trotz unterschiedlichster Leben sehr ähnlich sind. Ängste so weit das Auge reicht, aber auf der anderen Seite auch Hoffnung bis zum Horizont. Als wir fast zuhause sind sagt sie mir, das es nur eine Sache gibt die der Mensch ganz alleine schaffen muss, der Rest wird sich ergeben. Aufstehen und duschen. Wir gehen noch Pizza essen, zum kochen bin ich zu faul und dann in eine Bar. Ein Band spielt und meine Hüfte kreist zum ersten Mal auf diesem wunderbaren Kontinent. Ach ist das Leben schön. Und von all dem wusste ich heute Morgen noch nicht das es passiert, als ich aufgestanden bin und geduscht habe.